07Oktober
2023

Saint Vit bis Montebéliard - mit Unterbrechung

Eine ordentliche Tagesettape würde das wohl werden heute. Gestern haben wir nach 104 km festgestellt, dass dann nochmal weitere 20 drauf, es doch ganz schön anstrengend wird. Also begannen wir damit zu liebäugeln, ein erneutes Mal die französische Bahn als Dienstleister zu bemühen. 

Hier eine Durchfahrt für die Käne. Wenn die Einfahrt frei ist, regnet es nicht aus einer Rinne oberhalb der Einfahrt. Und die Kapitän:innen müssen sich und das Schiff nicht in den Ausweichplatz manövrieren.
Weiter auf dem Euro 6 fahren wir bis Besançon. Hier müssen wir durch diesen Tunnel, den selbstverständlich auf Fußgänger:innen nehmen. Der Ort ist wieder gut gefüllt, denn auch er hat mit der Zitadelle eine Touristenattraktion zu bieten. Ein Kaffee sollte es für uns hier noch geben. Allerdings haben wir uns unwohl gefühlt, denn wir hatten ein Viertel mit komischen Gestalten erreicht.
Wir entscheiden dann wirklich ein Stück die Bahn zu nehmen und mühen uns durch die auf Hügel gebaute Stadt zum Bahnhof hinauf. Hier warten wir ca. 40 Minuten, bis wir einsteigen können. Leider werden immer erst kurz vor Einfahrt des Zuges das Gleis bekannt gegeben, was es für uns immer etwas spannend macht, insbesondere dann, wenn es keinen Aufzug gibt. 

Mit diesem Zug-Coup haben wir anstelle 122 km, nur 78 km Tagesetappe zu fahren. Wären wir die volle Strecke gefahren, wäre es schon dunkel geworden; und wir hatten keine näherer Übernachtungsmöglichkeit gefunden. Christoph fühlt sich gehetzt und ich hätte auch keine Lust gehabt in der Dunkelheit zu fahren.
Wieder musstrn wir mit den Rädern beim Aussteigen einen fiesen Höhenunterschied überwinden - Rollsthlfahrende wären lost! Wie das Problem hier gelöst wird, weiß ich nicht; vielleicht müssen sie sich anmelden. Vom BAhnsteig wieder auf den Euro Velo 6 und es gibt ein paar Tropfen Öl für die Fahrradketten. Eine ältere Dame sprach uns ganz besorgt an, ob wir ein Problem hätten. Sie selbst in Radrennfahrer:innne-Montour auf einem sportli chen E-Bike. Sie wollte alles wissen und gratulierte uns zum bereits Gemachten. Das Hotel, in dem wir übernachten würden, könnte sie nur empfehlen - sie selbst sei oft Gastgeberin für Menschen auf dem Jakobsweg...den sie selbst schon 4x gegangen sei (den französischen Teil) und 2x den spanischen. Als sie den Helm abnahm, kam violettes Haar zum Vorschein, also richtig lila! Wow - Chrostophs Name für sie: Fahrrad-Hexe, aber in ganz lieb!

NIcht viel später hörte ich unsere Sprache. Höflich fuhren zwei junge Männer mit "Bonjour" grüßend an uns vorbei (überholt werden wir natürlich oft, von denen ohne Gespäck). Ich grüßte zurück mit "Guten Morgen", obwohl es schon Mittag war und schob ein "Hallo" hinterher. In Isle sur le Doubs einem der nächsten Orte lachte uns ein Café an und siehe da, da saßen die beiden. Sie beide aus Freiburg (Studium) aber eigentlich - ihne war es fast peinlich - Neuberg und Freigereicht. Also ganz nahe bei uns. Sie hatten das gleiche Ziel und wir verabschiedeten uns mit: "na vielleicht bis heute Abend".
Dort haben wir uns dann tatsächlich auf der Suche nach einem Lokal fürs Abendessen getroffen, sind auch im gleichen gelandet.