08Oktober
2023

Montbéliard... bis Mulhouse: und dann?

Montbéliard verlassen wir vergleichsweise spät für unsere Verhältnisse (10:00 Uhr). Das geschichtsträchtige "Hotel de Balance" mit historischen Treppen, alten Kronleuchtern, Holzvertäfelungen, Kamin in einigen Zimmern hat einen ganz eigenen Charme, dem wir direkt erliegen. Auch gefällt uns der "Pferdestall", in dem Fahrräder gut gesichert übernachten können.

Auf der Suche nach einem Café oder auch zwei Kaffee kommen wir durch diesen hübsch geschmückten Ort:

Hat irgendwas mit einem 25-jährigen Jubiläum zu tun. Hab's im Vorbeifahren nicht genau lesen können. Das Café, was mehr eine Bar war, hatte leider noch nicht geöffnet. Weiter ohne Koffein. ;-/

Das Höhenprofil der heutigen Etappe lässt einen schönen Tag erwarten. Auch wenn es zuerst mal bergauf ging --> Richtung für das Wasser: Mittelmeer.
Wir kommen am "Bischöflichen Gymnasium von Zillisheim" vorbei, was ein Traum-Bau! Eine Ausbildungsstätte für Priester früher, heute können auch Mädchen diese Kaderschmiede besuchen. 


Ab Kilometer 30 wendet sich das Blatt und es geht es nur noch runter... eine Schleuse jagt die andere, immer Richtung Rhein bzw. Nordsee. Ein Schleusenparadies (alles automatisch..für Thomas. ;-).. alle 50-100 Meter eine Staustufe. Insgesamt mehr rollen als radeln.

Christoph hat heute nicht seinen besten Tag. Ab Mulhouse gibt es keinen weiteren Plan, das bedrückt ihn, und ich vergesse gerne, dass er das hier alles schon kennt (wenn auch in der anderen Richtung). Auch die Pausentage, die er sich auf seiner Tour 2019 eingeplant hatte, haben wir nicht. Also ist die Moral heute ein wenig am Boden. 

Wir machen ein schönes Picknick und ich bin wieder beeindruckt von der Einfachheit von Problemlösungen:

Nur einen Balken weglassen und schon können Rolli-Fahrende, wie alle anderen auch, Platz am Tisch nehmen. Like it!!!
In Mulhouse angekommen, überlegen wir, erneut die Bahn in Richtung Strasbourg zu nehmen. Aber der Reiz, es bis nach Deutschland zu schaffen für ein SchniPoSa (SchnitzelPommesSalat) lässt uns erwägen, nochmal in die Pedalen treten. Am Bahnhof in Mulhouse (warum müssen eigentlich an Bahnhöfen immer so grauselige Gestalten rumlaufen?) entscheiden wir uns schließlich nach einer kleinen Recherche noch ein paar Kilometer bis Müllheim (das fanden wir besonders lustig) zu radeln. 30 km on top. Über die Brücke, auf der die Grenze verläuft, fahren wir Händchenhaltend rüber. Geschafft! Gästehaus Steffi empfängt uns. Dass das Erreichen ihres Hauses uns nochmal herausfordern würde, hat sie weder gesagt, noch haben wir gefragt. Also nochmal feste bergauf in die Pedalen treten!

Also was genau sollte mal als Radfahrende abfragen, bevor man am Tagesende eine Unterkunft bucht:

  • können die Räder sicher untergebracht sein?
  • gibt es ein Lokal in der Gegend?
  • geht es bergauf zu ihrem Haus?
  • ... es gibt noch viel mehr, aber es fällt mir gerade nicht ein..

Steffi ist herzlich und empfängt uns, obwohl sie eigentlich Urlaub machen wollte. Ihr Haus liegt an einer Etappe am Jakobsweg und wird von vielen Menschen aus aller Welt besucht. Die Zimmer sind liebevoll eingerichtet, für mich etwas viel "Steh-Rummchen", doch es passt alles zusammen. Wir übernachten im Zimmer "Atlantik". Zimmer "Afrika" war auch im Angebot. :-) Möglicher Weise auch andere...?

Wir machen noch einen Gang durchs Örtchen und sind angetan von dem nahezu gleichlautenden Ort, wie unser Heimatort. Aber auch hier Leerstand und Bemühungen, die Innenstadt am Überleben zu halten.

Um 09:04 geht unser Zug morgen, der uns nach Offenburg zum Auto bringt... let's see, was uns erwartet.