02August
2024

Splish, splash - I was taking a bath....

Von den heutigen 70 km, sind wir ca. 45 km auf dem Velo 6 weitergefahren. Auch am Kanal hätte es lang gehen können; ein bisschen Training muss ja auch sein. Immer mal Steigungen und meine "hui-Abfahrten" machen Spaß. Mit dem Rad hatte ich mich geeinigt, dass ich einige Gänge nicht nutze und es dafür mir dort Leerlauf ermöglicht. Und die kleinen Örtchen zu durchfahren, macht auch Freude, wenngleich Vieles auch sehr heruntergekommen ist. Da denkt der Deutsche doch gleich: "Eigentum verpflichtet!" - ich geb's zu: die Deutsche in mir. Allerdings kann ich mir auch gut vorstellen, dass es in den ländlichen Gebieten einfach schwierig ist, alles in Schuss zu halten. 
Mittags machen wir Rast, die nächste Steigung schon im Blick, aber da es auch schon weit nach 13:00 Uhr war, hatte ich echt Hunger und der Anstieg musste bewältigt werden. Genug dabei hatten wir. Einen richtig guten Platz hatten wir nicht, es würde ein Steh-Picknick werden. Zu spät bemerkte ich, dass ich in ein Ameisennest getreten war - der ganze linke Fuß wimmelte vor kleinen, braunen Ameisen. So schnell hatte ich die Radschuhe noch nie aus - den Strumpf gleich hinterher und die Viecher abgeklopft, wo nur ging. Bah! Wirklich kein guter Platz. Dafür lecker jeder ne halbe Melone verdückt und etwas Brot mit Salami und Salat. Zum Nachtisch pflücke ich mir noch ein paar Brombeeren und denke dabei an Lissi, die sicher schon wieder fleißig am Einkochen von Brombeeren in allen Facetten ist. 
Vielleicht habe ich ja das Glück und kann auch noch ein paar lesen auf dem Weg zur Arbeit für das morgendliche Joghurt. Mal sehen!
Bei km 46 ging es dann aber doch wieder an den Kanal (Canal du Centre) und die Gewitterwolke immer unheilvoll mit uns. Irgendwie glauben wir, dem Gewitter noch entkommen zu können, bzw. dass es sich schon abgeregnet hätte, und auf einem Waldstück einer "Voie vert" merkten wir nicht, dass es nicht von den Bäumen noch den Restregen tröpfelte, sondern, dass es von Neuem losging. Innerhalb kürzester Zeit waren wir klitschnass. Das Wasser stand in den Schuhen, keine Chance die Regenklamotten anzuziehen. Gott sei Dank warmer Regen! In einem Mini-Ort stellten wir uns einigermaßen regengeschützt unter und warteten bis es nachließ. St.-Légere erreichen wir pitschnass, aber nicht schlecht gelaunt. Muss halt auch mal sein. 
Unser bevorzugter Supermarkt Bi1 verleitet uns zum Einkauf - Christoph traut sich in die klimatisierten Räume; nass ist das kein Spaß. Ich fing an zu frieren und zog mir wenigstens ein trockenes Oberteil an. Den Platz hatten wir dann schnell erreicht und hier war schnell duschen und umziehen angesagt. Uns ging es nicht allein so. Einige Radel-Familien kamen auch an, ähnlich nass. Lange dauerte es aber nicht, bis die Sonne wieder aus den Wolken lugte - zum Trocknen der Wäsche aber mit zu wenig "Solar-Power". Dafür gab es mal wieder lecker selbst gemachtes Essen: Nun ist auch der Reis leer.
Ausblick auf den morgigen Tag: auf den "Voie des Vignes" - ab durch die Weinberge. Aber nur 23 km. Also endlich ein Pausentag 😁. Mal sehen, wie lange wir dafür brauchen werden.