04August
2024

Letzter Tag auf'm Rad

Ein wenig wehmütig sind wir beim Aufwachen schon. Heute noch eine Radtour und dann geht's wieder nach D.
Beim Zusammenpacken fallen uns drei dieser Gesellen auf:

"Der Wiedehopf, der Wiedehopf, der trägt die Federn auf dem Kopf" - erinnere ich als Spruch meines Vaters. Ich glaube er war "Vogel des Jahres 2023". In Ermangelung eines eigenen Bildes, bedienen wir uns hier einem aus dem Internet.
Wir denken darüber nach, in Dijon ins Auto zu steigen und noch bis Metz zu fahren. Christoph hatte vorsorglich sowohl in Dijon als auch in Metz reserviert. Cleveres Kerlchen! 
Diesen Vorschlag fand ich sofort sehr passend! Da bin ich wie meine Mutter - wenn es ans Nachhausekommen geht, bin ich wie sie dabei. Bei ihr war das aber mit vier Kindern und nie wirklichem Urlaub, weil die Arbeit doch immer an ihr hängen blieb, gut nachvollziehbar, dass sie wieder in ihre Routinen zuhause zurück wollte.

Wir packen alles zusammen, letzter kritischer Blick über den Platz, kein Müll, nix Wichtiges liegengelassen und auf zum Café des Platzes für ein morgendliches Croissant und einen Kaffee. Mein Wechselgeld bekomme ich so zurück:   Für meine zwei Bekannten, die viel mit der Firma "Picard" zu tun haben und hatten, drapiere ich auf dem Foto mein Portemonnaie. 
Christoph will den Platz in  Dijon aber nboch nicht absagen, es könne ja sein, dass unser Auto aufgebrochen wurde und wir dann den Platz doch bräuchten. Mein Gottvertrauen sagt mir, dass das nicht passiert sein würde und ich hätte direkt abgesagt. 
Wir verlassen Beaune und handeln uns 5 extra Kilometer ein, weil wir den Weg zurück in die Weinberge nicht gut finden. Schließlich nach Rücksprache mit einem Rennradfahrer dann doch.
Auf unserer Strecke liegt Savigny-lès-Beaune und wir kommen an diesem Waschhaus vorbei. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie diese Plätze früher auch Umschlagplatz für Tratsch und Neuigkeiten waren. Allerdings ist dieses Waschhaus für die Gerber gedacht.    wie das Schild im Boden anzeigt.

  

Alles sehr gepflegt und hübsch, inklusive der Kellervergitterung. Und natürlich ist auch dieser Ort für seine Weine bekannt.

Oberhalb von Beaune finden wir einen Picknick-Tisch und schnabulieren uns noch eine Nettigkeit in den Wanst.

Angenehm sind heute die Temperaturen bzw. der wolkenverhangene Himmel. Ich habe aber wieder vergessen, mich einzucremen.

Wir schrauben uns auf dem "Voie Vigne" wieder Meter für Meter hoch. Es lässt sich gut fahren und wir sind sonntags natürlich nicht allein auf dem Weg. 

In Aloxe-Corton fahren wir an diesem eindrücklichen Gebäude vorbei und ich frage mich, ob der Dachdecker unseres Vertraues (DoT Offenbach) das auch kann:

Ach, bestimmt!

Einerseits diese mega gepflegten Orte und dann wieder so was hier: Da geht gar nix mehr. Gibt's bei uns auch.
Vor und um Gevrey-Chambertin will Christoph diese Weinflasche klauen: Die Rechnung ging nicht auf - direkt verhaftet. Und in "Gefängniskleidung" gepackt. Diese wiederum steht ihm außerdordentlich gut! Mit einem Sprung in den Weinberg kann er sich befreien :-)

Für etwaig notwendige Steckbriefe mussten wir noch dieses Bild von uns machen lassen:

Dabei fuhr ein Auto aus Luxembourg, sozusagen ja um die Ecke, an uns vorbei und fotografierte uns ebenfalls. Wozu das gut sein sollte? Sind wir doch verdächtig? Irgendwie schon, denn die wenigsten können es glauben, dass wir nirgends am Fahrrad eine Batterie versteckt haben. Das ist sehr lustig, wenn die Leute sich die Räder ganz genau anschauen und dann ungläubig mit den e-Bikes weiterfahren.
Diese Träubchen schaffen es sicher auch noch zu was ganz Großem:

Hier an diesem schmiedeeisernen Kunstwerk sind Türen des Ortes zusammengestellt. Per QR-Code kann man an einem Spiel teilnehmen und die Türen im Ort ausfindig machen. Dafür haben wir leider keine Zeit.

Freiheit - Gleichheit - Bruderschaft ... uih, das letzte müsste mal gegendert werden. 🙃 aber besonders geafllen uns natürlich die Radelnden 🚴‍♀️

Wir erreichen schließlich unser Auto. Nichts passiert; es hat geduldig auf uns gewartet. Perfekt. Auf nach Metz!
Die Reifen werden demontiert und die Fahrradrahmen ins Auto gelegt, danach alle Packtaschen und was sonst noch so rumliegt. Wir machen unser kleines Familientänzchen, werden dabei von zwei Kindern belächelt, und klatschen uns "High-5" ab für die gelungene Tour. 
Wir sind dankbar, dass alles so gut gelaufen ist, auch wenn der Schrecken mit "Lottchen" kurz mich hat den Atem anhalten lassen. Sie geht jetzt in die Werkstatt, wenn der Nachbar wieder da ist, der sich schon mit ihr auskennt. (Bisschen arg vermenschlicht, mein Raddel, gelle??).
Den Abschlusstag und ein paar Anekdötchen folgen noch.